Die Fakten
Die Ziele
Dieses Projekt hat zum Ziel, die Abwanderung von Mitgliedern indigener Familien zu verringern. Hierfür werden Bäuerinnen und Bauern in der agroökologischen Produktion geschult. Mit dieser Anbaumethode kann einerseits die Ernährungssicherheit für die Familien erhöht werden und andererseits werden so attraktive Produkte für den lokalen Markt hergestellt.
Dieses Projekt wird durch den Programmbeitrag der DEZA mitfinanziert.
Dieses Projekt endete im Jahr 2021. Erfahren Sie hier mehr über die Resultate.
Der 37-jährige Raul Upaya Romero weiss, was Arbeit bedeutet. Bereits als Kind musste er sich im Unterland auf den Zuckerrohrplantagen verdingen und bekam auch mal Schläge anstatt Lohn.
Als Jugendlicher kehrte er in das Dorf seiner Eltern zurück, die ihm Grundkenntnisse im Ackerbau vermittelten. Doch das Geld reichte hinten und vorne nicht. Raul wanderte in die nächstgrössere Stadt ab – und kam erst zurück, als seine Frau ein Stück Land erbte.
Heute stehen Raul Upaya Romero und seine Familie stolz auf ihrem Acker: «Das ist unser Leben, das ist die Zukunft unserer Familie.»
Dank Agroökologie kann er die Familie ernähren
Der Anfang war beschwerlich, der Boden durch Monokulturen, chemischen Dünger und Pestizide belastet. «Die Kurse in Agroökologie haben mir sehr geholfen», sagt Raul. «Heute kann ich meine drei Kinder und meine Frau ernähren.»
Auf den Feldern, auf denen einst bloss Kartoffeln und Bohnen wuchsen, spriessen heute eine Vielzahl verschiedener Gemüse und Futterpflanzen für die Tiere. Die meisten Bauernfamilien im Dorf produzieren ökologisch, was den gegenseitigen Austausch erleichtert.
Das Projekt ist beendet!
Das Projekt ermöglichte 290 Bauernfamilien aus sechs Dorfgemeinschaften im Bezirk Achupallas, etwa 1455 Personen, sich besser an die Lebensbedingungen in ihrer Region anzupassen und so die Landflucht zu verringern.
Agrarökologie
– Schulung von 126 Bäuerinnen und Bauern in Agrarökologie
– Bewirtschaftung der Parzellen mit klimafreundlichen und lokal angepassten Anbaumethoden
– Verwendung von natürlichen Düngemitteln, die selbst hergestellt werden
– Vielfältigere Kulturen mit neuen Obstsorten wie Erdbeeren, Brombeeren und Curuba (Bananen-Passionsfrucht)
– Errichtung von 239 Mini-Gewächshäusern und Pflanzentunneln für kälte- und windanfällige Sorten
Umwelt
– Installation von 258 holzsparenden, raucharmen Öfen, 30 Küchen und 296 Waschküchen
– Zeitersparnis von etwa zwei Stunden pro Tag verbessert die Arbeitsbedingung der Frauen
– Reduzierung der Abholzung von Wäldern durch die neuen Öfen
– Verringerung der Verschmutzung der Flüsse durch Waschmittel dank der neuen Waschküchen
Weiterbildung
– Schulungen zur Verarbeitung und Vermarktung von Produkten für lokale Märkte für Frauen und Jugendliche
– Bedarfsorientierte Schulungen in Agroforstwirtschaft, Tierhaltung oder Bienenzucht für die Projektteilnehmenden
– Ausbildung von sieben Saatguthüterinnen zur Aufbewahrung des lokalen Saatguts
– Bau einer neuen Saatgutbank