Aufgrund der politischen Krise seit dem Militärputsch vom 26. Juli 2023 sind im Niger weite Teile der Bevölkerung von der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern abgeschnitten. Wegen der eingeführten Sanktionen explodieren die Preise für Lebensmittel. «Der Preis für einen Sack Reis ist von 10’500 auf 15’000 CFA-Franc (Westafrikanische Währung) oder sogar 16’000 CFA gestiegen. Das ist eine Preissteigerung um über 50 Prozent», erzählt der Leiter des SWISSAID-Koordinationsbüro Niger, Mahamane Rabilou Abdou. Zudem fällt immer wieder der Strom aus, davon sind sogar Gesundheitseinrichtungen betroffen. Einige Medikamente sind nicht mehr verfügbar.
Diese Schwierigkeiten kommen zu den bereits bestehenden hinzu: Der Klimawandel führt jedes Jahr zu Ernährungskrisen mit Dürren in einigen Gebieten und Überschwemmungen in anderen.
Essenspakete für 17’500 Personen
SWISSAID weitet angesichts der anhaltenden schwierigen Situation die Nothilfe aus: Zunächst war eine Unterstützung für 1000 Familien vorgesehen, neu werden mit dem Nothilfeprojekt 2500 Familien unterstützt. Das sind rund 17’500 Personen in den Projektregionen Dosso und Tillabery. Die Nahrungsmittelpakete enthalten 50 kg Reis oder Hirse, 25kg Bohnen, 5l Öl, Salz und 2 Säcke angereicherte Babynahrung. Zudem kann mit Saatgut die kommende Ernte gesichert sowie mit agrarökologischen Anbaumethoden der Ertrag verbessert werden.
«SWISSAID wird als langjähriger und wichtiger Partner weiterhin im Land bleiben und die notleidende Bevölkerung wo immer möglich unterstützen» sagt Peter Aeberhard, Programmverantwortlicher Niger.
SWISSAID ist seit 1974 im Niger tätig und unterstützt Kleinbäuerinnen und -bauern durch Zugang zu Wasser und der Stärkung der Frauenrechte. Das Team im Niger besteht ausschliesslich aus einheimischen Mitarbeitern, welche die Gegebenheiten vor Ort am besten kennen und ihre Unterstützung rasch an die jeweilige Situation anpassen können.
Weitere Informationen: SWISSAID bleibt und leistet Nothilfe