Die Mehrheit der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten lehnt die Gentechnik auf ihren Tellern ab. Noch gilt in der Schweiz ein Moratorium für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Es läuft nächstes Jahr aus.

Die Chemie- und Saatgut-Konzerne haben den Druck auf die Politik erhöht mit dem Ziel, dass gentechnisch veränderte Organismen so schnell wie möglich in der Schweiz angebaut, importiert und verkauft werden dürfen.

Simon Degelo, Verantwortlicher für Saatgut und Biodiversität bei SWISSAID: «Ein Freipass für die neuen gentechnischen Verfahren nützt nur den Saatgutkonzernen: Sie bekämen noch mehr Marktmacht. Für ein zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft müssen hingegen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Globalen Süden gestärkt werden: Indem sie Saatgut züchten, schützen sie die Saatgutvielfalt und reduzieren den Hunger weltweit.» 

Die Lebensmittelschutz-Initiative fordert strenge Regeln für die Gentechnik zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt. Sie fordert konkret:

  • Wahlfreiheit: Konsumentinnen und Konsumenten sollen auch in Zukunft entscheiden können, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel konsumieren wollen oder nicht.
  • Umfassende Risikoprüfung: Alle gentechnisch veränderten Organismen müssen im Sinne des Vorsorgeprinzips streng auf Risiken geprüft werden.
  • Klare Kennzeichnung: Gentechnisch veränderte Lebensmittel müssen transparent gekennzeichnet werden.
  • Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft: Bäuerinnen und Bauern, die ohne Gentechnik produzieren wollen, sollen das auch in Zukunft tun können. Klare Regeln sollen eine Koexistenz ermöglichen und Verunreinigungen verhindern.
  • Förderung der Forschung: Die Initiative unterstützt die Forschung und Züchtung für eine gentechnikfreie Landwirtschaft.
  • Moratorium verlängern:​ Bis zum Inkrafttreten der Ausführungsbestimmungen der Initiative dürfen keine gentechnisch veränderten Organismen, die zu landwirtschaftlichen, gartenbaulichen oder forstwirtschaftlichen Zwecken bestimmt sind, angebaut und in Verkehr gebracht werden.​

An der Medienkonferenz haben verschiedene Referentinnen und Referenten die Notwendigkeit der Lebensmittelschutz-Initiative herausgestrichen.

Hinter der Lebensmittelschutz-Initiative stehen ein breit abgestütztes, überparteiliches Komitee und der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel. Die Initiative wird von Einzelpersonen und Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Verbraucher:innen- und Umweltschutz unterstützt. Die Unterschriftensammlung für die Lebensmittelschutz-Initiative beginnt heute.