In der bevorstehenden Herbst- und der Wintersession wird das Parlament die Strategie der internationalen Zusammenarbeit für die nächsten vier Jahre und das Budget 2025 beraten. Da massive Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit drohen, schlagen Schweizer Entwicklungsorganisationen Alarm und schicken ein deutliches Zeichen nach Bern: Nein zum Kahlschlag auf Kosten unserer humanitären Tradition! Stattdessen sollen zusätzliche Mittel für die wichtige Ukraine-Hilfe bereitgestellt werden, ohne bei bestehenden Programmen in den ärmsten Ländern zu kürzen.
Auf der Kampagnenwebsite https://www.solidaritaets-alarm.ch/ kann der virtuelle Alarmknopf gedrückt werden. Mit einer Reihe von Vor-Ort-Anlässen geht der «Solidaritäts-Alarm» nun zusätzlich auf Tour durch Schweizer Städte. Passantinnen und Passanten erhalten vor Ort weitere Informationen zur Schweizer Entwicklungszusammenarbeit und können als Signal Richtung Bern einen analogen Alarm auslösen.
Humanitäre Krisen erfordern Schweizer Engagement
Der Bundesrat hat in seiner «Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025-2028» 1,5 Milliarden Franken für die Ukraine-Hilfe vorgesehen. Das ist mehr Geld, als für die Entwick-lungszusammenarbeit in ganz Subsahara-Afrika aufgewendet wird. Nun drohen im Parlament aufgrund von Sparmassnahmen und der Aufrüstung der Armee sogar noch weitere Kürzungen. Andreas Missbach, Geschäftsleiter von Alliance Sud, dem Schweizer Kompetenzzentrum für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik, ist empört: «Dieser Angriff auf die Entwicklungszusammenarbeit zerstört langfristig aufgebaute und äusserst wirkungsvolle Projekte und schadet dem Ruf der Schweiz.»
Unzählige Stimmen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft pflichten dem bei, da weltweit Hunger und Armut wieder zunehmen und sich humanitäre Krisen verschärfen. Sie betonen unter anderem, dass ein rein militärisches Sicherheitsdenken eine ungenügende Antwort auf diese globalen Herausforderungen ist. Vielmehr muss die Schweiz jetzt ihre internationale Zu-sammenarbeit stärken, will sie wirksam Frieden und Stabilität fördern.
Für weitere Informationen:
Andreas Missbach, Geschäftsleiter Alliance Sud
andreas.missbach@alliancesud.ch, Tel. 031 390 93 30