Die Schweizer Bevölkerung hat sich im Kampf gegen die Auswirkungen des Coronavirus in der Schweiz äusserst solidarisch gezeigt. Jetzt wendet sich die Aufmerksamkeit der Glückskette den gefährdetsten Bevölkerungsgruppen der Welt zu. Schliesslich hört die Solidarität nicht an den Landesgrenzen auf, sondern soll diejenigen erreichen, die sie am meisten brauchen – wo auch immer auf der Welt.
Doppelte Gefährdung von krisenbetroffenen Ländern
Die Schweizer Bevölkerung hat herausfordernde Zeiten erlebt und kehrt jetzt langsam und mit Erleichterung wieder zu einer gewissen Normalität zurück. In anderen Ländern hingegen halten die Herausforderungen an: In den gefährdetsten Teilen der Welt hat das Coronavirus Kettenreaktionen ausgelöst, die dramatische humanitäre Bedürfnisse nach sich ziehen. Dort, wo die Bevölkerung durch Katastrophen und Armut bereits zuvor geschwächt war, haben sich die Zustände noch verschlimmert. Es ist offensichtlich, dass die Auswirkungen der Pandemie in erster Linie die Schwächsten trifft und soziale Ungleichheiten verstärkt.
Zum Beispiel in Mosambik, das letztes Jahr von einem Wirbelsturm verwüstet wurde, in Haiti, das von Erdbeben, Wirbelstürmen und Kriminalität gebeutelt wurde, oder im Flüchtlingslager für Rohingya in Bangladesch, wo die Bewohnerinnen und Bewohner schon zuvor täglich ums Überleben kämpfen mussten. Für Familien, die in so prekären Bedingungen leben, bedeuten die Ausgangsbeschränkungen, dass sie von ihrer Existenzgrundlage abgeschnitten werden. Für Tagelöhner gibt es kein Sicherheitsnetz ausser die humanitäre Hilfe.
Die Partnerhilfswerke der Glückskette haben sich neu organisiert, um Präventionsmassnahmen zu unterstützen und den Zugang zu unentbehrlichen Dienstleistungen sicherstellen zu können. Die humanitäre Hilfe muss sich dabei neu erfinden, um zum Beispiel in den Krankenstationen nicht selbst zum Krankheitsvektor zu werden und um gefährdete Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die durch die Ausgangsbeschränkungen noch unsichtbarer werden.
«Zusätzlich zur drohenden Hungerkrise und dem Ansteckungsrisiko in überbevölkerten Gebieten sind jahrzehntelange Gesundheits- und Entwicklungsanstrengungen gefährdet», erklärt Tasha Rumley, Verantwortliche humanitäre Programme der Glückskette. «Aus Angst vor einer Ansteckung im Spital gebären Frauen alleine zuhause, Eltern zögern die Impfung ihrer Kinder hinaus, Tuberkulose- oder HIV-Patieninnen und -Patienten verzichten auf eine Behandlung und viele weitere Schicksale werden durch das Coronavirus verschlimmert.»
Wirkung der Spenden
Die Glückskette hat bereits zwei Millionen Franken aus ihren eigenen Mitteln bereitgestellt, um den dringendsten Bedarf zu decken: Präventionskampagnen und die Vorbereitung von Flüchtlingslagern auf die Pandemie (Bangladesch, Tansania), die Einrichtung von Handwaschstationen (Jemen, Burkina Faso, Haiti, Myanmar) und die Beschaffung von Schutzmaterial für medizinisches Personal (Jemen, Haiti, Myanmar, Mosambik, Bangladesch, Tansania). Dank der Spenden zugunsten von «Coronavirus International» können die Hilfswerke Gesundheitsdienstleistungen im Zusammenhang mit COVID-19 und andere lebenswichtige Versorgungsleistungen wie Ernährung, Geburtshilfe oder Impfungen sicherstellen. Die gesammelten Mittel erlauben es ausserdem, bei der Bildung und beim Schutz – insbesondere von Frauen und Kindern – neue Wege zu gehen, wenn die Haushalte durch die Ausgangsbeschränkungen isoliert sind.
Spenden können online auf www.glueckskette.ch oder auf das Postkonto 10-15000-6, Vermerk «Coronavirus International», überwiesen werden.
Für weitere Informationen:
- Priska Spörri, Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit und Partnerbeziehungen, Tel : + 41 44 305 52 23 / +41 79 706 68 05, spoerri@glueckskette.ch
- Fotos und Liste mit Expertinnen und Experten unserer Partnerhilfswerke
SWISSAID ist Partnerhilfswerk der Glückskette