Als die Vereinten Nationen 2015 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedeten und sich damit 193 Mitgliedstaaten verpflichteten, Armut und Hunger bis 2030 endgültig zu beseitigen, herrschte Zuversicht. Heute malen die Prognosen ein düsteres Bild. Ein toxischer Mix aus Kriegen, Klimawandel, Katastrophen sowie struktureller Armut, Ungleichheit und steigenden Lebensmittelkosten haben die Hungersituation weltweit verschärft. In den letzten zwei Jahren haben zudem die sozioökonomischen Folgen der COVID-19-Pandemie den Hunger in der Welt weiter beschleunigt.
Wir erleben es täglich: In unseren Projektregionen sind sieben von zehn Familien von Mangel- oder Unterernährung betroffen. Weltweit geht jeder zehnte Mensch abends hungrig zu Bett. 783 Millionen Menschen sind akut vom Hunger bedroht. Das zeigen die Zahlen des Welternährungsprogramms.
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Unsere Ansätze im Kampf gegen den Hunger
Mit unserer Arbeit setzen wir uns dafür ein, den Hunger zu beenden, Ernährungssicherheit zu erreichen sowie die nachhaltige Landwirtschaft zu stärken. Wir haben uns daher ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Für 20 Prozent der Menschen in unseren Projektregionen soll Hunger bis Ende 2024 kein Thema mehr sein. SWISSAID setzt dabei auf drei zentrale Pfeiler, die sich in der Hungerbekämpfung vor Ort immer wieder bewährt haben:
Die Stärkung der Frauen: Wir fördern Frauenrechte und stärken die Position von Frauen, insbesondere von Bäuerinnen. Von dieser Entwicklung profitiert die ganze Region langfristig.
Die Agrarökologie: Wir unterstützen die Menschen, mit den veränderten Klimabedingungen umzugehen und gleichzeitig selbst klimafreundlicher und nachhaltiger zu produzieren.
Nothilfe leisten: Neben langfristiger, nachhaltiger Hilfe leistet SWISSAID auch sofortige und gezielte Unterstützung für notleidende Menschen.
Frauen stärken
Die Frauen spielen eine entscheidende Rolle bei der Ernährungssicherheit. Die Diskriminierung der Frauen beeinträchtigt die Entwicklung der Gesellschaft. Durch die Stärkung ihrer Rechte, ihres Selbstbewusstseins, ihrer Stellung in der Gemeinschaft und ihres Marktzugangs verbessern wir mit unseren Projekten damit gleichzeitig die Ernährungssicherheit der Bauernfamilien. Frauen brauchen Zugang zu Land, um Gemüse anzubauen, eine Ausbildung, um am Erwerbsleben teilzunehmen und ein Recht auf Mitsprache.
Das folgende Video zeigt eindrücklich, wie die gesamte Gesellschaft von der Stärkung der Frauen profitiert.
Agrarökologie fördern
Die Agrarökologie ist eine nachhaltige Landwirtschaftsform, die gesellschaftliche, ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte miteinander verbindet. Mit agrarökologischen Schulungen und der Unterstützung von Bauernfamilien, die auf Agrarökologie umsteigen wollen, fördert SWISSAID die Wende zu umweltfreundlichen und nachhaltigen Ernährungssystemen. Dadurch werden die Familien widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel, was das Risiko für Unterernährung und Hunger beträchtlich senkt.
Menschen in Not beistehen
Dürren, Niederschläge und Stürme wechseln sich ab und zerstören Ernten und Hoffnungen. Zu diesen Schwierigkeiten kommen geopolitische Konflikte, Bürgerkriege und Terroranschläge hinzu. SWISSAID hat sich an diese neuen Rahmenbedingungen angepasst, um den Menschen in Notsituationen in den betreffenden Einsatzgebieten bestmöglich zu helfen.
Erste Erfolge der Allianz Sufosec
2022 veröffentlichte die Allianz Sufosec, der auch SWISSAID angehört, ihren ersten Ernährungsbericht. Anhand von Zahlen und Aussagen von Betroffenen im Globalen Süden beleuchtet er den dramatischen Anstieg des Hungers in der Welt. Er zeigt aber auch, dass die Agrarökologie der richtige Ansatz ist, um eine gesunde, nachhaltige und ausreichende Ernährung sicherzustellen – und gleichzeitig den Planeten zu schützen.
Eine erste Zwischenbilanz vom Oktober 2023 fällt erfreulich positiv aus. Trotz weltweiten Krisen kann die Allianz erste messbare Erfolge nachweisen. Dank der Einführung agrarökologischer Anbaumethoden, der Stärkung benachteiligter Menschen und Gemeinschaften, sowie der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter sank die Ernährungsunsicherheit von 72 Prozent bei Programmstart auf 65 Prozent im Jahr 2022. Und das an 32 untersuchten Standorten in 18 Programmländern.
SWISSAID setzt weiterhin alles daran, dass sich alle Menschen auf der Welt sicher und gesund ernähren können.