Michèle Mehli, warum spenden Sie vom Restaurant Presswerk in Arbon einen Teil der Einnahmen?
Wir haben uns vor der Eröffnung 2018 überlegt, wie wir den Konsum von Hahnenwasser handhaben wollen. Uns war klar, dass wir die Dienstleistung nicht gratis erbringen wollen und können. Servieren, Gläser abwaschen, allfällige kaputte Gläser ersetzen: Das ist Aufwand, der honoriert werden muss. Uns war aber auch bewusst, dass kostenpflichtiges Hahnenwasser ein heikles Thema ist. So kamen wir auf die Idee, die Hälfte der Einnahmen für einen guten Zweck zu spenden.
Das Geld fliesst nun in ein Trinkwasser-Projekt im Tschad. Wie kamen Sie auf SWISSAID?
Ich habe im Internet nach einer Hilfsorganisation gegoogelt und bin dort auf SWISSAID gestossen. Ich kannte die NGO nicht, aber sie war mir auf Anhieb sympathisch. Zudem passte das Projekt perfekt: Unser Hahnenwasser kommt einem Land zu Gute, in dem Wasser ein sehr knappes Gut ist. Dieser Gedanke hat uns gefallen.
Auch den Gästen?
Ja, viele finden es eine coole Sache! Einige zeigen sogar grosses Interesse und greifen zum Informations-Flyer, der bei uns auf der Bar aufliegt. Dort finden sie Infos über den Tschad, SWISSAID und das Projekt. Es gibt aber auch Gäste, denen es egal ist. Meist sind es solche, die grundsätzlich nicht für Hahnenwasser zahlen wollen. Die bestellen dann lieber einen Eistee statt ein Glas Hahnenwasser.
2019 sind insgesamt 1350 Franken zusammengekommen. 12 Dörfer – insgesamt rund 13’500 Menschen – haben von der Spende profitiert. Wie geht’s weiter?
Wir führen das Projekt sicher fort! Es fägt ja nicht nur für die Gäste – sondern gibt auch uns ein gutes Gefühl.
Danke für Ihre Unterstützung!
Michèle Mehli
Leiterin Gastronomie Presswerk in Arbon (TG). Das alte Industriegebäude ist heute ein lebendiges Kulturzentrum mit Restaurant, Konzerten und Anlässen.