Anfang Oktober 2019 brachen Konflikte zwischen der indigenen Bevölkerung, vertreten durch deren Dachorganisation (CONAIE), und der ecuadorianischen Regierung aus. Grund waren die Ankündigung neuer Haushaltskürzungen, arbeitsrechtliche Reformen und die Erhöhung der Treibstoffpreise. Die Unzufriedenheit über die neuen wirtschaftlichen Massnahmen hat mehr als 25’000 Indigene sowie verschiedene Gewerkschafts-, Volks-, Studenten- und zivilgesellschaftliche Organisationen mobilisiert. An elf aufeinanderfolgenden Tagen führten die Demonstrationen zu Strassensperrungen, Verkehrschaos, Unterbrechung des Unterrichts an Universitäten und Arbeitsausfällen.
Nach Angaben der Vermittlungsstelle wurden 1192 Menschen verhaftet, 1340 verletzt und 9 getötet. Die CONAIE verurteilte die Menschenrechtsverletzungen und den übermässigen Einsatz staatlicher Kräfte.
Zurzeit scheint sich die Situation ein wenig beruhigt zu haben. Regierung und Demonstrierende versuchen, miteinander in Dialog zu treten. In der Zwischenzeit trauert die Bevölkerung um ihre Toten und die Polizei versucht, die Schuldigen für die Ausschreitungen zu finden.