Als Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit zwischen ländlichen Gemeinschaften, indigenen Völkern, afro-kolumbianischen Gruppen sowie sozialen und wissenschaftlichen Akteuren hat Kolumbien die erste nationale Politik der Agrarökologie verabschiedet. Mit dieser legt die Regierung offiziell fest, wie agrarökologische Ansätze gefördert und umgesetzt werden sollen. Dieser Schritt erfolgte, während Kolumbien Gastgeber der COP16 war, der UN-Konferenz zur Biodiversität.
Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt für die Ernährungssouveränität und den Klimaschutz in Kolumbien und setzt ein starkes Zeichen für eine lokale, bäuerliche und gemeinschaftliche Landwirtschaft und fördert die Geschlechtergerechtigkeit.
Klimaresistentes Saatgut
Unterstützung durch SWISSAID und die Regierung
SWISSAID hat diesen Prozess zusammen mit dem kolumbianischen Landwirtschaftsministerium unterstützt. Gemeinsam setzen sie sich für die Bedürfnisse ländlicher Regionen ein und fördern nachhaltige Entwicklungsstrategien – Ziele, die durch die Agrarökologie unterstützt werden.
Anstelle von chemischen Düngemitteln und intensiver Ressourcennutzung fördert die Agrarökologie auf vielfältige Anbausysteme, die auf gemeinschaftlicher Verwaltung und der Einbeziehung von Frauen und Jugendlichen basieren. Traditionelles Wissen bleibt in den Regionen erhalten wird genutzt, um den Herausforderungen des Klimawandels und der Ernährungssicherheit zu begegnen.
Eine ganzheitliche Strategie für die Zukunft
Die neuen Verpflichtungen bieten institutionelle Unterstützung für agrarökologische Praktiken und schaffen internationale Partnerschaften. Kolumbien kann so von erfolgreichen Beispielen lernen und eigene Fortschritte einbringen. Die bäuerlichen Familien und Saatgutnetzwerke erhalten damit die nötige Unterstützung, um nachhaltige Praktiken umzusetzen.
Die Agrarökologie ist nicht nur eine landwirtschaftliche Methode, sondern auch eine politische Bewegung, die soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit fördert. Wie im Manifest des ersten Volks-, Politik- und Wissenschaftskongresses für Agrarökologie betont, ist «Agrarökologie feministisch, denn es kann keine Umweltgerechtigkeit ohne Geschlechtergerechtigkeit geben.»