Die Auswirkungen des Klimawandels bekommen durch Dürren und Überschwemmungen besonders die Menschen im Globalen Süden zu spüren. Die Ernte vertrocknet oder wird davongeschwemmt und sie leiden Hunger. Befürworter der Gentechnik, insbesondere der «Neuen genomischen Techniken (NGT)» versprechen, mit Gentechnik das Hungerproblem aus der Welt schaffen zu können. Bisher sind alle Versuche gescheitert, mit Gentechnologie Pflanzen zu züchten, die besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit sind. So wurden sogar bereits wieder Sorten zurückgezogen und Langzeitstudien fehlen gänzlich.

Statt klimaangepasster Pflanzen bringt eine unregulierte Neue Gentechnologie noch mehr Patente und Monopole für die Grosskonzerne. Sie haben mit 50 Prozent Marktanteil bei der weltweiten Vermarkung von Saatgut ohnehin schon ein Machtmonopol inne. «Für eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft müssen hingegen die Kleinbäuerinnen und -bauern im Globalen Süden gestärkt werden: Indem sie Saatgut vermehren, erhalten sie die Saatgutvielfalt und reduzieren den Hunger weltweit», sagt Simon Degelo, Experte für Saatgut und Biodiversität bei SWISSAID. Ausserdem sollten wir verhindern, dass unkontrollierte Neue Gentechniken der kleinbäuerlichen Landwirtschaft im Süden schaden.

«Ein Freipass für die neuen gentechnischen Verfahren nützt nur den Saatgutkonzernen: Sie bekämen noch mehr Marktmacht. Für ein zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft müssen hingegen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Globalen Süden gestärkt werden: Indem sie Saatgut züchten, schützen sie die Saatgutvielfalt und reduzieren den Hunger weltweit.»

Die Diskussion, ob NGT zugelassen werden sollen, wird weltweit geführt. Wie die Gentechnologie in Europa generiert wird, beeinflusst auch die Regulierung im Globalen Süden. In der Schweiz hat das Parlament 2021 zwar das Moratorium verlängert, aber zugleich beschlossen, dass es eine gesetzliche Regelung für die NGT geben soll. Die Industrie drängt darauf, Produkte aus neuer Gentechnologie ohne Risikoprüfung und Kennzeichnungspflicht zuzulassen.

Der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel lanciert deshalb am 3. September 2024 die eidgenössische Volksinitiative «Für gentechnikfreie Lebensmittel (Lebensmittelschutz-Initiative)». Die Initiative fordert strikte Regeln für den Einsatz von Gentechnik in der Schweizer Landwirtschaft, um Mensch, Tier und Umwelt zu schützen.

Die Lebensmittelschutz-Initiative fordert strenge Regeln für die Gentechnik zum Schutz von Menschen, Tier und Umwelt.

Die konkreten Forderungen der Initiative sind hier zu lesen.

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