«Vieles, was im Lehrplan verlangt wird, deckt der Abzeichenverkauf ab», sagt Renate Bach. Die Lehrerin engagiert sich mit ihren Dritt- und Viertklässlern jedes Jahr für den Abzeichenverkauf. «Die Schülerinnen und Schüler üben dabei den Umgang mit Zahlen, sie können etwas verkaufen und lernen am praktischen Beispiel, was es bedeutet, Geld zu verwalten.» Aber was noch viel wertvoller sei: «Es ist eine wunderbare Lektion in Sozialkompetenz. Sie gehen auf Leute zu, kommunizieren und tun etwas für Menschen, denen es schlechter geht als uns.» Aus diesen Gründen ist Renate Bach seit 41 Jahren dabei. Seit 37 Jahren unterrichtet sie an der Primarschule Rütti in Gstaad. Ihre Erfahrung: Die meisten Kinder machen sehr gerne mit. «Sie werden darin bestärkt, dass auch sie schon etwas verändern können. Und lernen, dass Helfen Spass macht.»

«Und es kommt auch etwas zurück», sagt Renate Bach. 10 Prozent der Einnahmen aus dem Abzeichenverkauf dürfen für die Klassenkasse behalten werden. «Von diesem Geld machen wir jeweils einen eintägigen Ausflug, zum Beispiel nach Bern ins Museum.» Das sei eine zusätzliche Motivation für die Kinder.

 

Renate Bach, Lehrerin

«Die Kinder werden darin bestärkt, dass auch sie schon etwas verändern können.»

Renate Bach schätzt auch die jährlich wechselnden Abzeichen: «Es ist schön, dass es Produkte sind, die von den Menschen in den SWISSAID-Projektländern selbst hergestellt wurden.  Das macht mehr Spass, als irgendein Zündholzschachteli oder einen billigen Kugelschreiber zu verkaufen», sagt sie und lacht.

Im November 2019 durfte Renate Bach mit ihrer Klasse das Bundeshaus besuchen. Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatte sie und drei weitere Klassen, die am Abzeichenverkauf mitgemacht haben, empfangen – als Dankeschön an die Kinder für ihren grossen Einsatz und als Belohnung für Lehrerinnen wie Renate Bach, die sich seit Jahrzehnten mit Freude und Leidenschaft für SWISSAID einsetzen.