Update vom 6.11.24

Saatgutmesse sichert die nächsten Ernte

Um die Verteilung von schnell wachsendem Gemüsesaatgut weiter zu verstärken, organisierte SWISSAID im Oktober 2024 eine Saatgutmesse für 1.400 Haushalte in den am stärksten betroffenen Gemeinden.

Die Messe versorgte Familien gezielt mit Saatgut für die nächste Anbausaison, um Ernährungslücken zu schliessen und ihre Lebensgrundlagen langfristig zu sichern. Damit sollen die Verluste ausgeglichen werden, die durch die schweren Überschwemmungen im Sommer entstanden sind. «Wegen der starken Regenfälle wurde mein ganzes Feld verwüstet und ich verlor alles. Meine Kinder hatten nichts zu essen. Normalerweise ernte ich 120 Bündel Hirse pro Saison. Dieses Jahr waren es wegen der Überschwemmungen nur 10. Bei Sorghum war es noch schlimmer, ich konnte nichts retten», berichtet Iliassou Labarane, 28-jährig und Vater von vier Kindern.

Für ihn und viele andere wird der Gemüseanbau nun zur wichtigen Alternative, um die Ausfälle auszugleichen und die Ernährung der Familien abzusichern.

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Ihre Spende rettet Menschenleben!

Die aktuellen Überschwemmungen im Niger betreffen sehr viele Menschen in unseren Projekten. Mit Ihrer Spende in den Nothilfefonds ermöglichen Sie uns, schnell zu handeln und Leben zu retten.
Update vom 03.10.2024

Situation verschärft sich erneut

Im September kam es in der Sahelregion zu schweren Überschwemmungen. 339 Personen starben im Niger. Über 300’000 Menschen verloren wegen des sintflutartigen Regens ihre Häuser und Nutztiere sowie die lebenswichtige nächste Ernte.

Im Niger drohte bereits im Sommer eine Hungerkrise, da viele Familien nicht mehr genügend Vorräte hatten. SWISSAID weitete darum die Nothilfe aus und verteilte in zahlreichen Gemeinden des Landes Essenspakete und Saatgut. Diese Fortschritte sind nun durch die verheerenden Überschwemmungen in Gefahr.

Um eine erneute Zuspitzung der Lage zu verhindern, wollen wir über 8‘400 Menschen in den Gemeinden Dankassari, Matankari und Soucoucoutane mit rasch wachsendem Gemüsesaatgut ausstatten. Langfristig sichert der Anbau der klimaangepassten und robusten Sorten eine gesunde und ausgewogene Ernährung, auch in Krisenzeiten.

Überschwemmtes Feld in der Projektregion

Update vom 15. Juli 2024

Nothilfe erreicht weitere Gemeinden

Noch zwei Monate bis zur rettenden Ernte! Doch die letzten Vorräte vieler Familien sind bereits aufgebraucht. In ihrer Not essen sie ihr letztes Saatgut, das für die nächste Ernte nicht wieder ausgesät werden kann. Mehr als 40 Prozent der Dörfer in Niger sind mittlerweile von akutem Hunger bedroht. SWISSAID führt darum das Nothilfeprojekt fort.

Die Verteilung von Essenspaketen und Saatgut erreichte mittlerweile auch die Gemeinden Dankassari, Matankari und Soucoucoutane. Damit konnten weitere 1’400 Haushalte profitieren. Neben der Verteilung von Gütern werden auch ausgewählte Personen im agrarökologischen Anbau geschult, so zum Beispiel in der Herstellung und dem Gebrauch von Biodünger. Dies fördert die Erträge der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und sie können die Klimakrise aus eigener Kraft meistern.

«Die Nothilfe von SWISSAID ermöglicht mir, das Überleben meiner Kinder zu sichern.»

Fati Adamou, Kleinbäuerin in Gogueze, Niger

Update vom 27. Mai 2024

Über 2’000 Bäuerinnen und Bauern profitieren von Saatgutmesse

Anfang April hat SWISSAID die Nothilfe in Niger auf weitere Gemeinden ausgeweitet. Nebst der Verteilung von Lebensmittelpaketen in den Regionen Dosso und Tillabéry werden auch Saatgutmessen veranstaltet. Im Rahmen dieser Hilfe startete am 20. Mai 2024 in Margou Bene die Messe für Regenfeldsaatgut. An der von SWISSAID organisierten viertägigen Messe konnten über 2’000 Bäuerinnen und Bauern qualitatives Saatgut in Form eines Gutscheins erwerben und vor Ort einlösen.

«Die Messe bietet den Bäuerinnen und Bauern die Gelegenheit, hochwertiges Saatgut zu kaufen und den Ausstellern die Möglichkeit, ihre Produkte zu präsentieren», erklärt Maizama Issoufou, Vorsitzender des Verbands der privaten Saatgutproduzenten. Das spezielle Regenfeld-Saatgut ist optimal, es ist oft widerstandsfähiger gegen Trockenheit und an die örtlichen klimatischen Bedingungen angepasst. Die Initiative wurde von den lokalen und regionalen Verwaltungsbehörden sowie den traditionellen Anführern sehr begrüsst.

Zur Reportage im nigrischen Fernsehen: TV-Reportage Notfall-Saatgutmesse Mai 2024


Teilnehmende der Saatgutmesse in Margou Bene


Niger, eines der ärmsten Länder der Welt, erlebt immer wieder Dürreperioden. Ende 2023 folgten auf monatelange Hitzeperioden ergiebige Regenfälle. Die trockenen Böden konnten das Wasser nicht aufnehmen, was zu Überschwemmungen führte.

Um der Bevölkerung zu helfen, verteilte SWISSAID in einem ersten Schritt Lebensmittelpakete in den am stärksten betroffenen Regionen Nigers. In den Regionen Dosso und Tillabéri konnten zwischen Dezember 2023 und März 2024 1’750 gefährdete Familien (rund 12’250 Personen) mit dringend benötigten Lebensmitteln und Saatgut versorgt werden.

Die Vorräte aus der Ernte der letzten Saison reichten nicht aus, um Vorräte anzulegen. Ich wusste nicht, wie wir bis zur nächsten Ernte überleben sollten. Die Lebensmittelpakete von SWISSAID kamen genau zum richtigen Zeitpunkt und versorgten meine Kinder und mich mit ausreichend Lebensmitteln. Ich danke SWISSAID für die Unterstützung – ohne die unsere Kinder an Unterernährung leiden würden.

Fati Amadou , 58, Witwe mit vier Kindern im Dorf Fabidji

Da ich krank bin und drei Operationen hinter mir habe, kann ich nicht arbeiten. Mein Mann ist verstorben. Bevor die Lebensmittelpakete kamen, hatte ich nichts zu essen und war auf die Hilfe der Nachbarn angewiesen. Die Nothilfe von SWISSAID war für mich und meine Kinder über mehrere Wochen überlebenswichtig. Wir Witwen brauchen Hilfe, damit wir unsere Kinder ernähren können.

Katoumi Hima, 45, Witwe mit drei Kindern im Dorf Fabidji

Trotz der Hilfslieferungen bleibt die Lage kritisch. Schlimmer noch, sie droht sich in den kommenden Monaten weiter zu verschärfen. Deshalb hat SWISSAID Anfang April beschlossen, die Nothilfe auf andere Dörfer und Gemeinden auszuweiten. So können weitere 1’400 Haushalte (rund 9’800 Personen) in 20 Dörfern der Gemeinden Matankari, Dan-Kassari und Soucoucoutane unterstützt werden.

Die Auswahl der Begünstigten erfolgt wie bei früheren Nothilfeprojekten: Die Hilfe kommt besonders gefährdeten Personen zugute, allen voran alleinerziehenden Müttern mit kleinen Kindern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten sowie älteren Menschen. Ziel ist es, die Ernährung der Familien zu sichern.

Bitte helfen Sie, damit wir den Menschen im Niger in ihrer Not zur Seite stehen können.