Während in der Schweiz die Wut der Bäuerinnen und Bauern wächst, werden Stimmen laut, die eine lokalere und nachhaltigere Landwirtschaft fordern. Ist die Agrarökologie die Lösung? Für SWISSAID ist sie der richtige Weg, um die Ernährungssicherheit im Süden zu verbessern und gleichzeitig unsere Umwelt nachhaltig zu schützen.

Aber kann die Agrarökologie den Planeten und seine neun Milliarden Bewohnerinnen und Bewohner ernähren?   Welche Erfahrungen gibt es in der Schweiz und in den Ländern des Südens, insbesondere dort, wo SWISSAID tätig ist? Welche Resultate liefern agrarökologische Praktiken? Wie sind die Perspektiven und wo lauern die Herausforderungen?

Folgende Themen erwarten Sie:

  • Erfahrungsberichte aus Guinea-Bissau, wo die Agrarökologie bereits ihre Wirksamkeit zeigt.
  • Die drängenden Herausforderungen unseres globalen Ernährungssystems und welche konkreten und nachhaltigen Antworten die Agrarökologie bietet.
  • Die Aussichten auf gesunde Ernährung im Einklang mit unserer Umwelt.

Referierende

  • Aissé Barry, Programmleiterin SWISSAID in Guinea-Bissau
  • Bernard Lehmann, ehemaliger Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft und Präsident des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL
  • Anne Chenevard, Bäuerin, Präsidentin der Genossenschaft Faire Milch und Krankenschwester

Ihre Gedanken und Meinungen sind ebenfalls gefragt. Diskutieren Sie mit!

Praktische Informationen

Datum: Donnerstag, 25. April 2024, 12:30 Uhr (Schweizer Zeit) und 10:30 Uhr in Guinea-Bissau

Ort: Online

Sprache: Diskussion und Moderation werden simultan von Französischen auf Deutsch übersetzt

Die Anmeldung ist geschlossen. Vielen Dank für Ihr Interesse. 

Flyer

Hintergrund

Die aktuellen Proteste der Bäuerinnen und Bauern in Europa verdeutlichen die Schwierigkeiten der ländlichen Welt und die Schwächen unseres Ernährungssystems. Dürren, Überschwemmungen, instabile Wetterbedingungen: Die Folgen des Klimawandels erschweren die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern zunehmend. Hinzu kommen der Konkurrenzdruck durch importierte Produkte, undurchsichtige Margen der Grossverteiler, Verbraucherinnen und Verbraucher, die in dieser Zeit steigender Kosten vermehrt auf ihre Ausgaben für Nahrungsmittel achten, sowie kritische Stimmen zu den Kosten der Agrarpolitik.

Auch in Ländern des Globalen Südens stehen die Bäuerinnen und Bauern vor komplexen Realitäten. Sie sind besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, obwohl sie kaum zur Klimaerwärmung beitragen. Im Horn von Afrika können die Bäuerinnen und Bauern seit fünf Jahren nichts mehr ernten, weil der Regen immer öfter ausbleibt. Es herrscht akuter Nahrungsmittelmangel. In dieser Region stirbt alle 36 Sekunden ein Mensch an Hunger.

In Tschad und Niger, wo SWISSAID aktiv ist, sind in den vergangenen Jahren heftige Regenfälle über Landstrichen niedergegangen, die bereits durch extreme Hitze ausgetrocknet waren. Ganze Ernten wurden zerstört, was die Hungersituation in diesen ohnehin durch die Covid-Pandemie und den Krieg in der Ukraine stark betroffenen Ländern weiter verschärft hat. Auch in Westasien und der Karibik breitet sich Hunger weiter aus.

Agrarökologie als Lösungsansatz

Es gibt Wege, die Situation zu verbessern: lokale Produktion und lokaler Konsum, Förderung kurzer Lieferketten und natürlicher Kreisläufe, Nutzung von traditionellem Saatgut, tiefgreifende Reformen unserer Ernährungssysteme und Unterstützung des Übergangs zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft. Für SWISSAID ist Agrarökologie die nachhaltige Lösung zur Verbesserung der Ernährungssicherheit. Dieser Ansatz ist ein Eckpfeiler unseres Engagements für den Zugang zu gesunder und ausreichender Ernährung für alle und für den nachhaltigen Schutz unserer Umwelt.